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Friedhelm Westphälinger, Geschäftsleiter Technik bei Anton, erklärt das neue Softwarekonzept von EVA 7
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Herr Westphälinger, Sie sagen, dass EVA 7 ein völlig neues Softwarekonzept hat – was hat sich im Vergleich zur Vorgängerversion konkret verändert?
W: Tatsächlich haben wir mit EVA 7 etwas völlig Neues entwickelt. Natürlich wurden die vielen intelligenten Funktionen aus der vorigen Version EVA6 integriert. Die Software-Architektur hat sich aber stark verändert.
EVA 7 basiert auf EVA 6 – und damit auf all unseren Kenntnissen und Erfahrungen. Und das sind eine ganze Menge, schließlich entwickeln wir seit nunmehr 27 Jahren Versandsoftware. In EVA7 konnten wir aber darüber hinaus neue Technologien integrieren, auf die die Vorgängerversion schlichtweg noch nicht zugeschnitten war. So werden z.B. alle serverbasierten Prozesse in der EVA7-Engine zu einem einzigen Dienst zusammengefasst und zentral überwacht. Jede Routine wird dennoch als gekapselter Einzeltask gestartet.
Die „Serverlandschaft“ der alten Version bestand aus einer Vielzahl einzeln installierter Programme – das brachte einen entsprechend hohen Administrationsaufwand mit sich.
Die EVA 7-Clients folgen dem GUI-Prinzip, d.h. die Anwendung wird vollständig auf einem Server ausgeführt, nur die Visualisierung wird an den Client übertragen. Dadurch werden alle Routinen wesentlich schneller ausgeführt; der Server hat ja direkte Verbindungen zu Datenbanken, Netzwerkstrukturen etc. – daraus folgt eine erhebliche Performancesteigerung für den Anwender.
Gibt es auch weitere Verbesserungen im Datenschutz?
W: Der Schutz sensibler Firmendaten hat bei uns schon immer eine sehr hohe Priorität. Deshalb ist EVA ja generell als Inhouse-System konzipiert und bei EVA 7 haben wir den unberechtigten Zugriff auf schützenswerte Daten weiter eingeschränkt.
Ein EVA 7-Client beispielsweise benötigt im Gegensatz zur alten Version keine erweiterten Zugriffsrechte für Datenbanken und Serververzeichnisse. Alle notwendigen Ressourcen müssen lediglich auf dem Server bereitgestellt werden. Es besteht somit keine Möglichkeit für unerlaubten Datenzugriff.
Neben der Datensicherheit hat der Zugriff über einen GUI-Client einen weiteren nicht zu unterschätzenden Vorteil: Ressourcen, die nicht notwendigerweise zur Verfügung gestellt werden müssen, verlangen auch keine zusätzlichen administrativen Kapazitäten. Ein EVA7 -GUI-Client kann theoretisch auch in Hongkong gestartet werden, wenn der Zugriff freigeschaltet wurde. Auf diese Weise ist zum Beispiel auch eine Fernwartung des EVA 7-Systems realisierbar.
Was hat sich in der Anwendung geändert – kommen die EVA Kunden denn mit der neuen System-Oberfläche problemlos zurecht?
W: Ein Schwerpunkt bei der EVA 7-Entwicklung war die Kompatibilität zum alten System. Eine neue Softwarearchitektur bringt natürlich auch Veränderungen in den Datenstrukturen und der Oberflächengestaltung mit sich. Wir haben aber darauf geachtet, dass ein EVA 6-Anwender sich schnell in EVA 7 einarbeiten und „seine“ Anwendungen ohne Mühe wiederfinden kann. Der Anwendungskomfort ist ja in EVA 6 schon sehr hoch. Dennoch ist die neue Oberfläche sogar noch moderner und intuitiver gestaltet worden. Und wir arbeiten auch in Zukunft daran, die Präsentation der Dateninhalte weiter zu optimieren. Ein hoher Anwendungskomfort hat bei uns nach wie vor einen wichtigen Stellenwert.
Warum war dieser große Sprung überhaupt nötig?
W: Schon seit längerer Zeit ist uns klar, dass unsere Kunden stetig steigende Ansprüche an ein Versandsystem haben. Dazu zählen Performance und Datensicherheit, aber auch Wünsche in Richtung neuer Technologien, wie beispielsweise die verbesserte und einfachere Administration (Server / Client) sowie der Einsatz mobiler Datenerfassungsgeräte und Scanner. In EVA 7 ist nun auch die Darstellung und Erfassung der Daten im Intranet per Browser möglich wie auch der Datenaustausch über WEB-Services. Ein automatischer Datenupdate von diversen Partnern (Zoll, Spediteure) und die Darstellung von Dateninhalten im Unicode-Format sind weitere komfortable Funktionen in EVA 7.
EVA 7 und EVA 7 GUI basieren weiterhin auf einer Datenbank, die bei unseren Kunden als „Inhouse“-System installiert wird. Dies schafft einen hohen Grad an Sicherheit und Transparenz im Gegensatz zu Lösungen, die die Anwendung in einem Rechenzentrum bereitstellen.
Mit EVA 7 haben wir eine Plattform geschaffen, mit der wir auch zukünftige Herausforderungen meistern können. Als langfristige Zukunftsperspektive können wir uns vorstellen, eine („abgespeckte“) vollständig browsergestützte Anwendung zu konzipieren, die dann auch ohne EVA 7 GUI-Client auskommt.
Erste Ansätze dafür wurden bereits bei der Implementierung von Oberflächen für Mobilgeräte (Scanner) realisiert. Alles in allem stellt EVA 7 für uns und unsere Kunden also einen Quantensprung in Richtung Zukunftsfähigkeit dar.
Das bisherige EVA System war ja in bezug auf individuelle Lösungen sehr flexibel. Wie ist es bei EVA 7?
W: Wir setzen generell darauf, unsere Software weitestgehend ohne Fremdwerkzeuge zu entwickeln. Das hat sehr viele Vorteile.
Zum einen läuft das System enorm sicher und zuverlässig.
Der Einsatz von Drittsoftware erfordert immer die Versorgung von zusätzlichen Schnittstellen zu diesen Systemen. Dies ist oft mit zusätzlichem administrativen Aufwand verbunden und kostet also Zeit und Geld.
Unsere Kunden verlangen von uns auf der einen Seite den Einsatz von Standardsoftware, weil die geprüft ist und damit fehlerfrei und stabil läuft.
Gleichzeitig sollen aber alle individuellen Belange berücksichtigt werden. Individuelle Lösungen sind aber oft fehleranfällig und funktionieren meist erst nach einer langen Testphase reibungslos.
Mit EVA 7 kommen wir der „Quadratur des Kreises“ ein ganzes Stück näher. Module in EVA 7 werden vollständig als Standardapplikation implementiert. Sie sind also sofort lauffähig, nachdem sie als „Paket“ in eine Anwendung importiert wurden. Diverse Bestandteile eines Moduls können aber relativ einfach und schnell „individualisiert“ werden. Dazu werden entsprechende Scriptfiles – das können zum Beispiel bestimmte Masken oder Layouts sein - aus dem Modul in das Projekt „ausgecheckt“. Dort können diese dann von unseren Projektleuten angepasst werden. Das Gesamtmodul bleibt dennoch updatefähig, das ist ein sehr wichtiger Punkt für unsere Kunden.
EVA 7 ist also ein technologisch sehr fortschrittliches, zukunftsfähiges System, mit dem Anpassungen schnell und unkompliziert realisiert werden können. Die Updatefähigkeit der zugrundeliegenden Module bleibt aber stets erhalten.
Das System ist sehr schlank und bietet dennoch eine große Vielfalt an Möglichkeiten. Das erhöht nicht nur die Nutzerfreundlichkeit für den Kunden, sondern erleichtert uns auch den Support: Aufgrund des hohen Standardisierungsanteils der EVA7-Software gelingt es uns, den Kundenservice mit relativ wenigen Hotlinemitarbeitern zu managen, die dafür alle ausgewiesene Experten sind und die Systeme unserer Kunden gut kennen. Wir können auf einen Callcenterbetrieb verzichten, weil wir unser System von Grund auf selbst konzipiert haben und es zudem sehr stabil läuft. Falls doch mal ein Problem auftritt, finden wir durch kurze Wege zur Entwicklungs – und Projektabteilung meist schnell zufriedenstellende Lösungen.
Mit EVA 7 lösen wir also den Spagat zwischen Standard und Individualisierung.
Nach dem Motto: So wenig Anpassung wie nötig, soviel Standard wie möglich. EVA 7 bedeutet für unsere Kunden sehr schnelle Prozesse, hohe Ausfallsicherheit und Datenschutz sowie geringe Aufwände für Administration und Individualisierungen. Einige Module von EVA 7 laufen bereits bei Kunden mit sehr hohem Durchsatz – 100.000 Pakete am Tag schafft EVA beispielsweise problemlos.